Umweltschutz bei Seilbahnunternehmen
Wussten Sie, dass zahlreiche Seilbahnbetriebe ihre Anlagen bereits nachhaltig betreiben? Die Schweizer Seilbahnen setzen sich für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ein, um einen Beitrag zu Natur- und Klimaschutz zu leisten. Hier einige Beispiele aus der Schweizer Seilbahnbranche.
Klimaneutrale Seilbahnen
Eine besonders umweltschonende Seilbahn verkehrt in Fribourg. Die Standseilbahn Neuveville-St-Pierre wird ausschliesslich durch die Schwerkraft von mitgeführtem Abwasser angetrieben.
Die Staubernbahn ist die weltweit erste energetisch unabhängige Seilbahn. Sie verbindet Frümsen im St. Galler Rheintal mit dem Alpstein. Die Elektrizität liefert eine Batterie, die durch die bahneigene Solaranlage und über die Bremsenergie gespeist wird. Die Bahn ist seit 2018 in Betrieb.
Wasserkraft bei Bergbahnen
Die Schweizer Seilbahnbetriebe setzen vor allem auf Wasserkraft als Energieträger. In Engelberg etwa werden sämtliche Bergbahnen vollständig mit Strom aus Wasserkraft betrieben. Auch in Saas Fee wird die gesamte Energie aus Wasserkraft bezogen – nicht nur für die Seilbahnanlagen, sondern auch für das komplette Gemeindegebiet.
Solarenergie als Energielieferant
Immer mehr Seilbahnbetriebe nutzen Photovoltaik. Der erste komplett mit Sonnenenergie betriebe Skilift des Landes wurde 2011 eröffnet und befindet sich in Tenna im Bündnerland. Seit 2012 verbindet die erste vollständig solarbetriebene Gondelbahn Toggenburg Wildhaus mit der Alp Gamplüt. Die Brunni-Bahnen in Engelberg können sich dank Solarkraftwerken und Solardächern als klimaneutrales Skigebiet rühmen.
Anreise mit dem öffentlichen Verkehr
Viele Seilbahnunternehmen unterstützen die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr. Dafür werden Verkehrskonzepte entwickelt, die den Fokus auf Erreichbarkeit mit dem ÖV legen. Vorreiter sind hier vor allem vollständig autofreie Orte wie Zermatt, Wengen, Mürren oder Saas Fee, aber auch Destinationen wie Verbier oder die Aletsch Arena.
Umweltschonendes Bauen
Nicht nur beim Betrieb und Unterhalt der Seilbahnbahnen, sondern auch bei Gebäuden wird vermehrt ein Augenmerk auf die Schonung der Umwelt und Ressourcen gelegt. So nutzt die Stoosbahn die Energie, die beim Bremsen entsteht, sowie die Abwärme aus dem Maschinenraum, um ein Hotel mit Warmwasser zu versorgen. Zudem wird vermehrt die erneuerbare Ressource Holz verwendet, etwa beim Gipfelgebäude in Toggenburg.
Ressourcenschonende Beschneiung und Pistenpräparation
Auch bei der Beschneiung und der Präparation der Pisten besteht ein grosses Energiesparpotenzial. So gibt es in St. Moritz aktuell ein Projekt für einen Naturspeichersee mit dem Ziel, 100 % Schmelzwasser für die Beschneiung zu nutzen. Durch die hohe Lage des Sees muss kein Wasser hochgepumpt werden. In Melchsee Frutt werden bereits Lanzen eingesetzt, die technischen Schnee alleine mit dem vorhandenen natürlichen Wasserdruck und ohne weitere Energiezufuhr produzieren. In der Jungfrau Region etwa funktionieren Pistenbullys mit dieselelektrischem Antrieb, was den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert.
Nutzung der Bremsenergie
Die Kraft, die beim Bremsen der Seilbahnanlagen entsteht, hat ein grosses Potential zur Energiegewinnung. Diese kann dank raffinierter Technik genutzt werden, um den Energiebedarf für das Betreiben von Anlagen zu minimieren. Die Bremsenergie wird beispielsweise bei der Magglingen-Bahn in Biel, am Schilthorn oder in Crans Montana erfolgreich genutzt.
Zusammenarbeit mit der Region
Für mehr Nachhaltigkeit arbeiten die Seilbahnunternehmen eng mit den Gemeinden und lokalen Einrichtungen zusammen. Im Zentrum stehen dabei der Schutz der Natur und die Schonung der Ressourcen. So engagieren sich Seilbahnbetriebe auch für den Schutz der Flora und Fauna oder die Landschaftspflege. Zudem tragen Seilbahnunternehmen massgeblich zur Gestaltung einer angenehmen Arbeits- und Freizeitumgebung bei.
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